Von der Nische zum Schrank: Wie Glastüren Aufbewahrung neu definieren

Schluss mit dem Versteckspiel: Handtaschen, Kleidung oder Geschirr verschwinden nicht länger in dunklen Schränken. Stattdessen werden sie offen hinter Glastüren ausgestellt. Wie der Wohntrend funktioniert und wie man für die nötige Ordnung sorgt, erfahren Sie hier.

Bei der Gestaltung von Innenräumen geht es nicht nur um Funktionalität, sondern immer auch um Ästhetik. Im Idealfall verschmelzen Nutzen und Stil zu einer idealen Interieurlösung – so wie bei begehbaren Schränken mit Glastüren. Dieser aktuelle Wohntrend nutzt Nischen optimal aus und erfüllt gleichzeitig alle ästhetischen Kriterien.

Weil ein Schrank mit Glastüren alle Blicke auf sich zieht, spielt die Beleuchtung eine entscheidende Rolle, um den Inhalt ansprechen zu präsentieren und eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen.

So heben Spotlights bestimmte Bereiche hervor und lenken den Fokus auf einzelne Gegenstände. Gleichzeitig sollte die Beleuchtung gleichmäßig über den Schrank verteilt sein, um Schatten und dunkle Ecken zu vermeiden. Die Farbtemperatur der Beleuchtung beeinflusst die Stimmung und die Wahrnehmung der Farben im Schrank: Kühles Licht (wie Tageslicht) wirkt neutral, während warmes Licht (wie Glühlampenlicht) eine gemütliche Atmosphäre schafft. Die Möglichkeit, die Beleuchtung zu dimmen, bietet Flexibilität je nach Bedarf und gewünschter Stimmung.

Bei Schränken mit Glastüren spielt Ordnung eine wichtige Rolle, schließlich kann man hinter Glastüren nichts verbergen. Dadurch wird der Stauraum zur Ausstellungsfläche und aus Aufbewahrung wird Dekoration.

Um für Ordnung hinter der Glastüre zu sorgen, kann man verschiedene Ordnungssysteme anwenden, die für optische Ruhe sorgen: Entweder man sortiert nach Modellen - also Hosen zu Hosen oder Vasen zu Vasen-, oder nach Themen und hängt Bürooutfits neben Casual Wear oder stellt das Teeservice neben das Frühstücksgeschirr. Eine weitere beliebte und optisch sehr ansprechende Alternative ist das Sortieren nach Farben: Wie bei einem Regenbogen folgen alle Farben aufeinander. Dann stehen gelbe Bücher oder Accessoires zusammen, gefolgt von grünen Buchrücken, usw.

Bekleidung wirkt am besten in Schränken mit Glastüren, wenn von der Bluse bis zum Shirt alles mit genügend Abstand auf Bügeln hängt. Für Kleinteile oder Accessoires gibt es inzwischen zahlreiche Einsätze, Boxen und Helfer, die für Ordnung sorgen.

Doch bevor sortiert und dekoriert werden kann, muss in den meisten Fällen aussortiert werden - denn viele der Dinge, die wir besitzen, benutzen wir gar nicht. Laut Statistik hängen 64 Prozent der Kleidung das ganze Jahr ungenutzt im Schrank, das macht 1,8 Milliarden ungetragene Kleidungsstücke in ganz Deutschland. Während solche „Kleiderleichen“ in Schränken mit normalen Türen nicht auffallen, sind vollgestopfte Regale ein No-Go bei Schränken mit Glastüren. Stattdessen geht es um Minimalismus - einen Wohntrend, bei dem weniger mehr ist.

Eine berühmte und sehr effektive Aufräummethode hat die Japanerin Marie Kondo entwickelt. Die Ordnungs-Queen und Autorin hat Millionen Menschen weltweit inspiriert, sich mit der KonMari-Methode neu zu organisieren. Die Grundidee besteht darin, nur die Dinge zu behalten, die einem Freude bereiten, und den Rest loszulassen. Sie ermutigt, den Minimalismus einziehen zu lassen, indem man bewusst auswählt, was wirklich wichtig ist. Übrig bleiben nur Dinge und Kleidungsstücke, die einem am Herzen liegen - und die damit auch einen Platz, sichtbar hinter der Glastür, verdient haben.